Abnehmen mit Bitterstoffen: Erfahrungen von Anwendern

REDAKTION, 15. JUNI 2023

Abnehmen mit Bitterstoffen

Bitterstoffe sind eine natürliche Möglichkeit, den Gewichtsverlust zu unterstützen.

Sauer macht lustig, süß ist lecker und bitter? Tja, bitter ist nicht für jedermann. Bitter ist eine der fünf Geschmacksrichtungen und wahrscheinlich auch die unbeliebteste. Kaum jemand isst gern bittere Dinge und bei einem bitteren Geschmack wird schnell das Gesicht verzogen. Dabei sind Bitterstoffe alles andere als ungesund - ganz im Gegenteil. Bitterstoffe haben positive Auswirkungen auf den Körper und können sogar beim Abnehmen helfen. Wie genau das funktionieren soll und welche Erfahrungen Anwender damit gemacht haben, lesen Sie in diesem Artikel.

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Die Bedeutung von Bitterstoffen für den Körper

Bitterstoffe sind natürliche Verbindungen, die bestimmte Rezeptoren (T2R) auf Zunge aktivieren und dadurch den typischen, bitteren Geschmack verursachen. Bitterstoffe kommen in verschiedenen Lebensmitteln wie zum Beispiel grünem Gemüse, Kräutern, Gewürzen und bestimmten Früchten vor. In der Vergangenheit wurden Bitterstoffe oft als unangenehm empfunden und vermieden. Häufig wird bitter auch mit ungenießbar oder sogar giftig gleichgesetzt. Allerdings haben neuere Studien gezeigt, dass Bitterstoffe eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen haben. Auch beim Abnehmen und bei der Gewichtskontrolle können Bitterstoffe sehr hilfreich sein.

Bitterstoffe zum Großteil herausgezüchtet

Während die Auswahl an süßen, salzigen und sauren Lebensmitteln sehr groß ist, findet man in den Supermarktregalen kaum Dinge, die wirklich bitter schmecken. Heutzutage ist der Anteil in Bitterstoffen in bestimmten Lebensmitteln viel geringer als noch vor einigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Dafür gibt es mehrere Gründe. 

Geschmackspräferenzen

Im Laufe der Zeit haben sich die Geschmackspräferenzen der Menschen verändert. Bitterer Geschmack wird häufig als unangenehm empfunden, insbesondere bei Kindern. Um die breite Masse anzusprechen und die Verkaufszahlen zu steigern, wurde der bittere Geschmack in zahlreichen Lebensmitteln verringert.

Zucht und Verarbeitung

Bei der Zucht von Nutzpflanzen werden oft Sorten bevorzugt, die einen milderen oder süßeren Geschmack haben. Um den Geschmack der Verbraucher zu treffen, werden Bitterstoffe gezielt aus Obst, Gemüse und Kräutern herausgezüchtet.

Zusätzlich geht ein Teil der Bitterstoffe beim Verarbeiten (Schälen, Kochen, Braten, Backen) oder bei falscher Lagerung verloren.

Verdrängung durch verarbeitete Lebensmittel

Die Esskultur hat sich verändert und immer weniger Menschen finden die Zeit und Muße, frisch zu kochen und natürliche Lebensmittel zu verwenden, die viele Bitterstoffe enthalten. Schnell zubereitete Fertiggerichte sind weit verbreitet. Diese sind oft reich an Zucker, Fetten und Salz. Bitterstoffe wurden dabei zugunsten von Geschmacksverstärkern und künstlichen Aromen reduziert oder ganz weggelassen.

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Abnehmen mit Bitterstoffen: Wie wirken sie auf den Körper?

Ein bitterer Geschmack stößt bei vielen Menschen auf Ablehnung. Viele assoziieren damit Unverträglichkeit und in der Tat ist das ein natürlicher Abwehrmechanismus - denn viele bittere Dinge sind schlecht verdaulich oder ungenießbar. Das trifft aber nicht auf alle Lebensmittel zu und darum sind Bitterstoffe zu Unrecht unbeliebt. Was viele nicht wissen: Bitterstoffe haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und können sogar beim Abnehmen helfen. 

Zügelung des Appetits

Bitterstoffe können das Sättigungsgefühl verstärken. Das passiert, indem sie an spezielle Rezeptoren im Darm andocken, welche für die Produktion des Sättigungshormons verantwortlich sind. Diese signalisieren dem Sättigungszentrum dem Gehirn wann der Magen voll ist. Dadurch kann der Appetit und damit die Kalorienaufnahme reduziert werden. 

Anregung des Stoffwechsels

Bitterstoffe können den Stoffwechsel anregen, indem sie die Produktion von Verdauungsenzymen bereits im Mund erhöhen und die Nährstoffaufnahme verbessern. Dadurch wird die Nahrung besser verdaut. Ein effizienter Stoffwechsel trägt zur optimalen Verwertung der aufgenommenen Nährstoffe und einem erhöhten Energieverbrauch bei, was wiederum das Abnehmen unterstützen kann.

Regulierung des Blutzuckers

Einige Bitterstoffe können dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Das verhindert starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels, die Heißhunger verursachen und den Stoffwechsel verlangsamen. Das verhindert Essattacken und senkt die Kalorienaufnahme.

Förderung der Verdauung

Bitterstoffe haben einen positiven Einfluss auf die Verdauung, indem sie die Produktion von Magensäure, Gallenflüssigkeit und Verdauungsenzymen anregen. Das verbessert und erleichtert die Verdauung und entlastet den Verdauungstrakt. Außerdem kann der Körper so die Nährstoffe aus der Nahrung besser aufnehmen und verwerten.

Entzündungshemmende Wirkung

Einige Bitterstoffe besitzen entzündungshemmende Eigenschaften. Chronische Entzündungen können den Stoffwechsel beeinträchtigen und das Abnehmen erschweren. Die entzündungshemmende Wirkung von Bitterstoffen kann daher bei einer Diät vorteilhaft sein.

Unterstützung der Leber

Die Leber ist ein wichtiges Entgiftungsorgan. Bitterstoffe können die Leberfunktion unterstützen, indem sie die Produktion von Enzymen fördern, die bei der Verarbeitung von Schadstoffen und Stoffwechselabfällen helfen. Das verringert die Belastung der Leber und unterstützt das Organ in seiner Entgiftungsfunktion.

Bitterstoffe zum Abnehmen: Aktuelle Studienlage

Eine Studie aus dem Jahr 2015, veröffentlicht in der Zeitschrift "Nutrition Reviews", untersuchte den Einfluss von Bitterstoffen auf den Appetit und das Gewichtsmanagement. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass bittere Verbindungen das Sättigungsgefühl erhöhen und den Appetit reduzieren können.


Eine randomisierte kontrollierte Studie aus dem Jahr 2017, veröffentlicht im "Journal of Medicinal Food" untersuchte die Wirkung einer Bitterstoff-Nahrungsergänzung auf den Gewichtsverlust bei übergewichtigen Frauen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Gruppe, die das Bitterstoff-Supplement erhielt, signifikant mehr Gewicht verlor und eine größere Reduktion des Taillenumfangs im Vergleich zur Placebo-Gruppe aufwies.


Eine Untersuchung aus dem Jahr 2020, veröffentlicht in der Zeitschrift "Pharmacological Research" untersuchte die Wirkung von Bitterstoffen auf den Stoffwechsel und das Körpergewicht bei Ratten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Bitterstoff-Behandlung den Energieverbrauch erhöhte, den Fettstoffwechsel förderte und zu einer Verringerung des Körpergewichts führte.


All diese Studien liefern Hinweise darauf, dass Bitterstoffe beim Abnehmen hilfreich sein können. Dabei sollte man jedoch beachten, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die genauen Mechanismen und die optimale Anwendung von Bitterstoffen zu klären.


Welche Erfahrungen haben Anwender mit Bitterstoffen gemacht?

Persönliche Erfahrungen mit Bitterstoffen im Hinblick auf den Gewichtsverlust können von Person zu Person unterschiedlich sein. Einige Menschen berichten, dass die Einnahme von bitteren Lebensmitteln bzw. Bitterstoff-Supplementen in ihre Ernährung ihnen geholfen hat, ihr Gewicht zu reduzieren, während andere keine Auswirkungen bemerkt haben.


Einige Personen berichten, dass der Verzehr von bitteren Lebensmitteln ihr Sättigungsgefühl erhöht und dazu beigetragen hat, ihren Appetit besser zu kontrollieren. Das hat ihnen dabei geholfen, den Heißhunger auf Ungesundes zu stoppen und die Portionen zu verkleinern.


Die Erfahrungen mit Bitterstoffen zum Abnehmen variieren und Bitterstoffe allein lassen die überschüssigen Kilos nicht verschwinden. Der Gewichtsverlust hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und dazu zählen die Ernährungsweise, der Energieverbrauch bzw. die sportliche Aktivität und der individuelle Stoffwechsel.

Welche Lebensmittel sind reich an Bitterstoffen?

Bitterstoffreiche Lebensmittel in ihrer “Urform” findet man mittlerweile nur noch selten. Wer aber genau hinsieht, der wird trotzdem fündig werden. Hier sind einige Beispiele:


  • Grünes Blattgemüse: Gemüsesorten wie Spinat, Grünkohl, Rucola, Endivie, Chicorée und Löwenzahnblätter sind reich an Bitterstoffen.
  • Kreuzblütler-Gemüse: Gemüsesorten wie Brokkoli, Rosenkohl, Kohl und Radieschen enthalten ebenfalls Bitterstoffe.
  • Zitrusfrüchte: Die Schale von Zitrusfrüchten wie Zitronen, Orangen und Grapefruits enthält Bitterstoffe. Hierbei sollte man darauf achten, dass die Schale zum Verzehr geeignet ist.
  • Artischocken: Artischocken enthalten den Bitterstoff Cynarin, der für ihren charakteristischen Geschmack verantwortlich ist.
  • Kaffee: Kaffeebohnen enthalten natürliche Bitterstoffe, insbesondere in dunkel geröstetem Kaffee.
  • Dunkle Schokolade: Hochprozentige dunkle Schokolade hat aufgrund des höheren Kakaoanteils ebenfalls einen bitteren Geschmack.
  • Gewürze und Kräuter: Verschiedene Gewürze und Kräuter wie Kurkuma, Ingwer, Zimt, Petersilie, Koriander und Basilikum enthalten Bitterstoffe.

Wie kann man Bitterstoffe noch einnehmen?

Lebensmittel, die reich an Bitterstoffen sind, treffen nicht jedermanns Geschmack. Und oft ist es im stressigen Alltag auch gar nicht so einfach, sich so zu ernähren, dass ausreichend Bitterstoffe aufgenommen werden. Dafür gibt es andere, einfachere Optionen:

Bitterstoff-Tropfen

Es gibt spezielle Bitterstoff-Tropfen, die meist aus natürlichen Pflanzenextrakten hergestellt werden. Diese Tropfen können in Wasser oder Saft gemischt oder pur vor den Mahlzeiten eingenommen werden.

Bitterstoff-Kapseln oder Tabletten

Eine weitere Möglichkeit, Bitterstoffe einzunehmen, sind Kapseln oder Tabletten. Diese enthalten konzentrierte Formen von Bitterstoffen als Pulver oder Flüssigkeit und können vor oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden.

Bitterstoff-Tee

Es gibt verschiedene Bitterstoff-Tees, die aus einer Mischung von bitteren Kräutern und Pflanzen hergestellt werden. Diese Tees eignen sich als Getränk zu den Mahlzeiten und können auch im Laufe des Tages getrunken werden.

Verwendung von bitteren Kräutern und Gewürzen

Eine natürliche Möglichkeit, Bitterstoffe in die Ernährung zu integrieren, sind bitterstoffreiche Kräuter und Gewürze. Dazu gehören Kräuter wie Löwenzahn, Enzian, Schafgarbe, Beifuß und Gewürze wie Kurkuma und Ingwer.

Haben Bitterstoffe Risiken und Nebenwirkungen?

In der Regel sind Bitterstoffe sicher und gut verträglich, wenn sie in angemessenen Mengen konsumiert werden. in einigen Fällen können Personen empfindlicher auf Bitterstoffe reagieren.

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit Bitterstoffen auftreten können, sind folgende:


  • Bei manchen Menschen können Bitterstoffe vorübergehend Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Magenkrämpfe oder Durchfall verursachen. Dies tritt besonders dann auf, wenn Bitterstoffe überdosiert werden.

  • Einige Bitterstoffe vertragen sich nicht mit bestimmten Medikamenten. Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten Sie vor der Einnahme von Bitterstoffen einem Arzt sprechen, um mögliche Wechselwirkungen zu berücksichtigen.

  • Auch wenn es selten auftritt, können manche Menschen allergisch auf bestimmte Bitterstoffe reagieren. Bei Anzeichen einer allergischen Reaktion wie Hautausschlag, Juckreiz, Atembeschwerden oder Schwellungen sollte sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.

  • Eine übermäßiger Verzehr von Bitterstoffen kann vorübergehend zu einem veränderten Geschmackssinn führen.


QUELLEN

  • G. Franz, H. Koehler: Bitterstoffe. 1992
  • F. Überall: Bitterstoffe für einen gesunden Darm. 2017.
  • U. Siedentopp: Bitter—mehr als ein Geschmack. 2016.
  • The Bitter Taste Receptor Agonist Quinine Reduces Calorie Intake and Increases the Postprandial Release of Cholecystokinin in Healthy Subjects. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4622133/. Abgerufen am 10.08.2023.
  • Extra-oral bitter taste receptors: New targets against obesity?. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0196978120300334. Abgerufen am 10.08.2023.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.