Gewichtszunahme durch Fettstoffwechselstörung erkennen

REDAKTION, 12. OKTOBER 2021

Fettstoffwechselstörung Gewichtszunahme

Habe ich einen gestörten Fettstoffwechsel?

Der Fettstoffwechsel gehört zu den wichtigsten Stoffwechselprozessen im Körper. Gerät dieser Prozess aus dem Gleichgewicht, kann das gravierende Folgen für die Gesundheit haben. In den meisten Fällen sind vor allem Übergewichtige von Fettstoffwechselstörungen betroffen und häufig besteht die Annahme, die Störung wäre die Ursache für das Übergewicht. Erfahren Sie hier, ob eine Gewichtszunahme durch eine Fettstoffwechselstörung ausgelöst wird und wie sie behandelt werden kann.

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Was sind Fettstoffwechselstörungen?

Der Fettstoffwechsel ist für die Aufnahme und Verwertung von Nahrungsfetten zuständig. Fette erfüllen im Körper verschiedene Funktionen - sie sind sowohl Baustein für den Zellaufbau als auch Energielieferant. Fette werden benötigt, um Hormone, Nervenzellen und Muskelzellen herzustellen. Aus diesem Grund spielt der Fettstoffwechsel eine zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung der Lebensprozesse im Körper.


Fettstoffwechselstörungen werden in der Fachsprache auch als Dyslipidämie oder Hyperlipidämie bezeichnet und umfassen Krankheitsbilder, die mit krankhaft veränderten Blutfettwerten einhergehen. Dabei sind sämtliche Blutfettwerte betroffen: das HDL-Cholesterin, das LDL-Cholesterin sowie der Gesamtcholesterinwert.


Die häufigsten Fettstoffwechselstörungen sind:


- Hypertriglyzeridämie: erhöhter Triglyzeridspiegel

- Hypercholesterinämie: erhöhtes LDL-Cholesterin

- Hyperlipidämie: kombinierte Hypertriglyzeridämie und Hypercholesterinämie


Bei einer Dyslipidämie ist der Lipoproteinstoffwechsel eines oder mehrerer Lipoproteine gestört im Sinne einer Überlastung, Fehlfunktion oder Verlangsamung. Lipoproteine sind Fette, die im Blut an Eiweißstoffe gebunden werden wie z.B. das LDL-Cholesterin. Dabei wird zwischen einer primären und einer sekundären Fettstoffwechselstörung unterschieden. Primäre Fettstoffwechselstörungen entstehen aufgrund von Gendefekten, sekundären Fettstoffwechselstörungen liegt meist eine ungesunde Lebensweise zugrunde.

Wie erfolgt die Diagnose einer Fettstoffwechselstörung?

Eine Fettstoffwechselstörung wird in erster Linie anhand der Blutfettwerte diagnostiziert. Wie hoch der jeweilige Normalwert jedoch sein sollte, ist individuell und abhängig von verschiedenen Risikofaktoren wie z.B. Erkrankungen, dem Geschlecht, dem Alter und Rauchgewohnheiten. Einen genauen Normwert gibt es nicht. Folgende Werte für die Blutfette dienen daher nur als Orientierung:


- Triglyceride: weniger als 150 mg/dl

- LDL-Cholesterin: weniger als 100 mg/dl

- HDL-Cholesterin: mehr als 40 mg/dl

- Gesamtcholesterin: weniger als 200 mg/dl


Eine wichtige Rolle bei der Diagnose von Fettstoffwechselstörungen spielt außerdem das Verhältnis von LDL-Cholesterin zu HDL-Cholesterin. Je höher dieser Wert ist, desto größer ist das Ungleichgewicht zwischen LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin und damit ist auch die Gefahr für den Herz-Kreislauf erhöht.

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Was sind die Ursachen für eine Fettstoffwechselstörung?

Die Ursachen für eine Fettstoffwechselstörung unterteilen sich in angeborene und erworbene Faktoren.


In einigen Fällen ist die Dyslipidämie auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen. Dabei tritt die Stoffwechselstörung gehäuft in der Familie auf. Meist handelt es sich dabei um eine Hypercholesterinämie.

Die Hypercholesterinämie ist gekennzeichnet durch erhöhte Cholesterinwerte. Speziell ist dabei das LDL-Cholesterin über eine längere Zeit hinweg erhöht, welches für den Transport von Fetten zu Organen zuständig ist. Das HDL-Cholesterin hingegen transportiert überschüssiges Fett zur Leber, wo es abgebaut wird. Bei einer Hypercholesterinämie versucht die Leber das überschüssige Cholesterin abzubauen. Allerdings ist der Rücktransport der Fette eingeschränkt, da das HDL-Cholesterin verringert ist. Es entsteht ein Cholesterin-Überschuss, welcher sich mit der Zeit in den Gefäßen ansammelt und eine Arteriosklerose verursacht und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen stark erhöht.


Häufiger tritt eine sekundäre Fettstoffwechselstörung auf. Die Ursache hierfür ist ein ungesunder Lebensstil, der die Entstehung einer Störung begünstigt. Insbesondere in der westlichen Welt gibt es zahlreiche Risikofaktoren, die die Blutfettwerte krankhaft verändern können. Dazu zählen eine fettreiche und einseitige Ernährung, der Konsum von Alkohol und Zigaretten, Adipositas und ein Mangel an Bewegung. Auch bestimmte Medikamente und bestimmte Erkrankungen können den Fettstoffwechsel negativ beeinflussen. Eine sekundäre Fettstoffwechselstörung tritt meist in Form einer Hypertriglyzeridämie auf.


Bei einer Hypertriglyceridämie ist der Anteil an Triglyzeriden im Körper zu hoch. Triglyzeride sind Nahrungsfette, die aus dem Darm resorbiert und als Energiereserve gespeichert werden. Der Triglyzerinspiegel reagiert daher im Gegensatz zum Cholesterinspiegel schnell auf eine Ernährungsumstellung. Diese Triglyzeride sind per se nicht schädlich, allerdings regen sie die Produktion von LDL-Cholesterin an, was wiederum zu einer Hypercholesterinämie führen kann. Die alleinige Erhöhung von Triglyzeriden ist sehr selten.

Welche Symptome hat eine Fettstoffwechselstörung?

Eine Fettstoffwechselstörung verläuft lange Zeit ohne Symptome. In den wenigsten Fällen kennen Betroffene ihre Blutfettwerte und wissen daher nicht, dass eine Störung vorliegt. Oftmals zeigt sich eine Fettstoffwechselstörung eher zufällig bei einer Untersuchung der Blutfette oder erst dann, wenn bereits Folgeschäden auftreten. 

Xanthome

Bei einer primären Hyperlipidämie können sich Symptome im äußeren Erscheinungsbild zeigen. Es können sogenannte Xanthome auftreten. Dabei handelt es sich um knotige Ablagerungen, die aus Lipiden und Cholesterin bestehen und sich vermehrt auf der Haut absetzen. Diese Ablagerungen können z.B. auf den Augenlidern, Knien oder zwischen den Fingern auftreten. Sie sind ein Zeichen dafür, dass der Körper versucht die überschüssigen Blutfette loszuwerden und sie daher in der Haut einlagert.

Bauchspeicheldrüsenentzündung

Ein weiteres Symptom, dass mit einer Fettstoffwechselstörung einhergeht ist eine häufig entzündete Bauchspeicheldrüse. Die Bauchspeicheldrüse stellt Enzyme her, die u.a. für die Aufnahme und Verdauung von Fetten aus der Nahrung benötigt werden. Eine Entzündung verursacht stechende Schmerzen im Oberbauch sowie Übelkeit, Erbrechen und Fieber.

Arcus lipoides (Lipidablagerung im Auge)

Ein weiteres Anzeichen für eine Hyperlipidämie zeigt sich in den Augen. Ist der Cholesterinspiegel dauerhaft erhöht, äußert sich das in einer weiß-gräulichen, ringförmigen Ablagerung in der Hornhaut. Bei älteren Menschen kann das altersbedingt ohne eine akute Fettstoffwechselstörung auftreten, bei jungen Patienten ist das jedoch ein besorgniserregendes Symptom und sollte dringend untersucht werden.

Blutzirkulationsstörungen

Ist die Konzentration an Triglyzeriden im Blut aufgrund einer Hypertriglyzeridämie erhöht, kann das Störungen in der Blutzirkulation hervorrufen. Die Triglyzeride lagern sich in den Gefäßen ab und sind ein gefährlicher Vorbote für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Anzeichen sind Atemnot, Schmerzen im Oberbauch, Herzprobleme sowie Taubheitsgefühle.

Verursacht eine Fettstoffwechselstörung eine Gewichtszunahme?

Wenn das Gewicht steigt und zu einem Übergewicht wird, vermuten Betroffene dahinter oftmals eine Störung im Fettstoffwechsel als Auslöser. Es besteht die Annahme, dass Fette nicht mehr hinreichend gespalten und verwertet werden und sich so schneller z.B. in Form von Bauchfett absetzen und ein Übergewicht verursachen. Dabei ist es genau umgekehrt: Nicht die Fettstoffwechselstörungen verursacht eine Gewichtszunahme, sondern die Gewichtszunahme lösen Fettstoffwechselstörungen aus. Eine Fettstoffwechselstörung zeigt sich nicht durch die Anlagerung von überschüssigem Fettgewebe, sondern in Form von hohem Cholesterin bzw. schlechten Blutfettwerten.


Eine sekundäre Fettstoffwechselstörung wird in den meisten Fällen durch einen ungesunden Lebensstil ausgelöst. Fettreiche Lebensmittel, zu viele und schnelle Kohlenhydrate und ein zu hoher Alkoholkonsum gepaart mit mangelnder Bewegung rufen schnell eine Überlastung des Fettstoffwechsels vorbei und verlangsamen ihn. Die Blutfettwerte steigen immer weiter an und das Gesamtcholesterin erhöht sich. Umso stärker die Gewichtszunahme und umso länger das Übergewicht besteht, desto größer ist das Risiko, eine Fettstoffwechselstörung zu entwickeln. Mit einer Fettstoffwechselstörung ausgelöst durch eine Gewichtszunahme gehen zudem gesundheitliche Beschwerden einher, die vor allem das Herz-Kreislauf System, die Organe und die Gelenke schädigen.

Welche Folgeschäden treten bei einer Erhöhung der Blutfette auf?

Eine Fettstoffwechselstörung bleibt oftmals lange unbemerkt. Studien zufolge leiden ca. 60 Prozent der Deutschen unter erhöhten Blutfettwerten - doch nur die Hälfte der Betroffenen weiß davon.

Bei einer schnellen Gewichtszunahme bzw. bei Übergewicht können Betroffene davon ausgehen, früher oder später eine Fettstoffwechselstörung zu entwickelt - insofern nichts an den Ernährungsgewohnheiten und am Lebensstil geändert wird. Bleibt diese unentdeckt und damit unbehandelt, entwickeln sich Folgeschäden.

Mit der Zeit lagert der Körper das überschüssige Cholesterin an. Es sammelt sich in den Gefäßen, in der Haut, an den Sehnen und sogar in den Augen. Erhöhte Blutfettwerte verkürzen die Lebenserwartung um ein Vielfaches und sind daher eine lebensbedrohliche Gefahr.


Typische Folgeschäden und Begleiterscheinungen einer Fettstoffwechselstörung sind:

  • Arteriosklerose (Ablagerungen an den Arterienwänden) und Durchblutungsstörungen
  • Herzerkrankungen und Infarkte
  • Fettleber
  • Diabetes mellitus
  • Gallestauung
  • Gicht
  • Nierenerkrankungen
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Schlaganfall

Vorbeugung und Behandlung der Fettstoffwechselstörung: Welche Therapien gibt es?

Welche Therapiemaßnahmen zur Behandlung einer Fettstoffwechselstörung in Angriff genommen werden, ist abhängig von der Art der Störung, ihrer Ausprägung sowie den individuellen Risikofaktoren eines Betroffenen.


Grundsätzlich gibt es drei große Säulen, die die Grundlage der Behandlung zu hoher Blutfettwerte bilden.

Ernährung

Die Ernährung spielt insbesondere bei sekundären bzw. erworbenen Dyslipidämien eine entscheidende Rolle. Eine fettreiche, kohlenhydratreiche und einseitige Ernährung überlastet den Fettstoffwechsel auf Dauer. Mit einer ernährungsmedizinischen Therapie kann nicht nur die Gewichtszunahme gestoppt, sondern auch die Störung des Fettstoffwechsels beseitigt werden.


Bei der Ernährungsumstellung sollte ein leichtes Kaloriendefizit erreicht werden. Dafür eignen sich bestimmte Diäten mit abwechslungsreicher und gesunder Kost wie z.B. die Mittelmeer-Diät. Dabei steht vor allem eine proteinreiche Kost mit mehr ungesättigten und weniger gesättigten Fettsäuren sowie wertvollen Kohlenhydraten im Vordergrund. Die Zufuhr von Fetten aus tierischen Quellen sollte stark eingeschränkt werden. Dabei sollte stets darauf geachtet werden, dass der bedarf an essentiellen Vitaminen und Mineralien gedeckt wird.

Fertigprodukte und zuckerhaltige Lebensmittel sollten weitestgehend aus dem Speiseplan gestrichen bzw. reduziert werden. Auch Ernährungsformen wie das Intervallfasten können die Gewichtsreduktion erleichtern ebenso wie Nahrungsergänzungsmittel mit Glucomannan wie Vitalrin.

Bewegung

Ein weiterer entscheidender Baustein in der Behandlung von Dyslipidämien ist die Steigerung der sportlichen Aktivität. Bewegung verbrennt Kalorien und regt den Fettstoffwechsel und den Zuckerstoffwechsel an. Insbesondere Ausdauer- und Intervalltraining, aber auch Schwimmen oder Walking eignen sich hervorragend für die Fettverbrennung. Zugleich werden Muskeln und Gelenke gestärkt und die Gewichtsabnahme durch den gesteigerten Grund- und Leistungsumsatz vorangetrieben. 

Medikamente

Medikamente sind eine weitere Möglichkeit, um einen Fettstoffwechsel zu therapieren. Meist handelt es sich dabei um Mittel zur Senkung des LDL-Cholesterins. Welches Medikament zur Behandlung eingesetzt wird, kommt auf die Art und Ausprägung der Fettstoffwechselstörung an.

Grundsätzlich sind Medikamente das letzte Mittel der Wahl und kommen erst zum Einsatz, wenn die Ernährung und sportliche Aktivität keine Verbesserung der Blutfette bewirken konnten. Sie steigern nämlich das Risiko, an Diabetes mellitus zu erkranken.


QUELLEN

  • Eve Guth: Counting Calories as an Approach to Achieve Weight Control. 2018.
  • Allison Marsh: Counting Calories. 2017.
  •  Konrad Lang, Otto F. Ranke: Stoffwechsel und Ernährung. 2013.
  • https://www.acpjournals.org/doi/abs/10.7326/AITC201712050. Abgerufen am 08.08.2023.
  • https://www.jstage.jst.go.jp/article/ghm/3/1/3_2020.01078/_article/-char/ja/. Abgerufen am 08.08.2023.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.