Metabolisches Syndrom erkennen anhand dieser 4 Symptome

Tödliches Quartett: 4 Symptome des metabolischen Syndroms

REDAKTION, 03. AUGUST 2021

Metabolisches Syndrom und tödliches Quartett

Das Metabolische Syndrom nennt man nicht umsonst auch "Tödliches Quartett". Darum ist es so gefährlich!

Das Metabolische Syndrom oder auch “Tödliches Quartett” ist kaum bekannt. Dabei sind etwa 15 Millionen Deutsche davon betroffen, Tendenz steigend. Die Kombination aus eigenständigen Krankheiten (Übergewicht, erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte sowie Bluthochdruck) ergibt ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf- und Gefäß-Erkrankungen. Mit dramatischen Auswirkungen auf die Lebenserwartung! Erfahren Sie mehr zu den Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Prävention.

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Was versteht man unter dem "Tödlichen Quartett"?

Beim Metabolischen Syndrom, das auch unter dem Namen Tödliches Quartett bekannt ist, handelt es sich nicht um eine eigenständige Krankheit. Vielmehr umfasst der Begriff eine Kombination aus vier Krankheiten bzw. Symptomen, die häufig zu Herz-Kreislauf- und Gefäß-Erkrankungen führen. Sie betreffen vor allem den Stoffwechsel (= metabolisch).


Zu den vier Faktoren zählen:

  1. Übergewicht
  2. Fettstoffwechselstörung
  3. Bluthochdruck
  4. Insulinresistenz bzw. ein krankhaft erhöhter Blutzuckerspiegel

Der Hauptauslöser ist meist ein starkes Übergewicht, das den Stoffwechsel negativ beeinträchtigt. Aufgrund dessen kommt es zu Folgeschäden wie Fettstoffwechselstörungen, einen erhöhten Blutzuckerspiegel oder Bluthochdruck.

Liegt ein metabolisches Syndrom vor, verdoppelt sich das Risiko, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben schätzungsweise. Zusätzlich erhöht sich Untersuchungen zufolge auch die Gefahr, Diabetes Typ 2 zu entwickeln. Neben dem Rauchen gilt das Metabolische Syndrom als der Hauptrisikofaktor für Gefäßkrankheiten.

Ursache: Wie entsteht das Tödliche Quartett?

Die vier Krankheitsbilder werden durch den westlichen Lebensstil erheblich gefördert. Das tödliche Quartett ist eine klassische Wohlstandskrankheit, die durch zu viel (reichhaltiges) Essen in Kombination mit Bewegungsmangel entsteht. Auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle.


Vor allem Übergewichtige mit viel Bauchfett (stammbetonte Fettleibigkeit) sind für ein Metabolisches Syndrom gefährdet. Übermäßiges Bauchfett führt häufig zu den krankhaften Veränderungen im Zucker- und Fettstoffwechsel. Das Hormon Insulin reguliert die Verstoffwechslung von Zuckern und Fetten. Werden die Körperzellen durch die Fettleibigkeit resistent (unempfindlich) gegenüber Insulin, kann der Blutzuckerspiegel nicht mehr richtig absinken. Besteht die Insulinresistenz über mehrere Jahre, entwickelt sich häufig Diabetes Typ 2. Auch die Blutfettwerte steigen an. Hohe Triglycerid-Werte in Kombination mit einem niedrigen HDL-Cholesterin sind bedeutende Risikofaktoren für die Entstehung einer Gefäßverkalkung.


Außerdem sorgt das überschüssige Insulin dafür, dass sich Salz und Wasser in den Nieren ansammeln. Der Flüssigkeitshaushalt der Gefäße wird gestört und in Folge steigt der Blutdruck.


Langfristig kommt es zu Ablagerungen in den Gefäßen. Durch diese Engstellen kann das Blut schlechter fließen, weshalb die Extremitäten und auch lebenswichtige Organe nicht mehr ausreichend durchblutet werden können. Das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt steigt erheblich.

Tödliches Quartett: Symptome / Krankheitsbild

Das offensichtlichste Symptom des Metabolischen Syndroms ist das starke Übergewicht. Die bauchbetonte Fettleibigkeit allein sorgt häufig schon für Beschwerden.


Problematisch ist, dass die anderen drei Krankheitsbilder erst mit der Zeit bemerkbare Folgeerkrankungen auslösen (z.B. Herzrasen oder eine Venenschwäche). Die veränderten Laborwerte verursachen zu Beginn meist keine Beschwerden, weshalb die Krankheit erst spät erkannt wird. Manchmal zeigen sich durch die Insulinresistenz auch erste Anzeichen für eine Diabeteserkrankungen. Die Symptome hier sind beispielsweise Müdigkeit / Antriebslosigkeit oder ein starkes Durstgefühl.


Welche der Symptome wie weit für das Metabolische Syndrom verantwortlich sind, wird häufig diskutiert. Jedes der 4 Merkmale stellt für sich ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen dar. Treten sie gemeinsam auf, multipliziert sich die Gefahr einer Folgeerkrankung wie Diabetes, einen Herzinfarkt oder sogar einer Krebserkrankung.

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Diagnose des Tödlichen Quartetts: Laborwerte

Die Laborwerte werden anhand eines Blutbildes beim Arzt ermittelt. Auch das Gewicht und der Taillenumfang werden vom Arzt bestimmt, um ein Metabolisches Syndrom zu diagnostizieren.

Die Definitionen bzw. Kriterien des Metabolischen Syndroms haben sich in den letzten Jahren immer wieder geändert. Eine allgemeingültige Definition gibt es nicht bislang nicht. Die Einordnung orientiert sich entweder an der Insulinresistenz oder an klinischen Parametern.


Die meisten Experten diagnostizieren nach aktuellen Maßstäben ein Metabolisches Syndrom, wenn mindestens drei der folgenden Krankheitsbilder vorliegen:

  • Übergewicht: ein BMI von 25 oder höher
  • Krankhafter Taillenumfang: Frauen über 88 Zentimeter und Männer über 102 Zentimeter (bauchbetontes Übergewicht)
  • Erhöhter Nüchternblutzucker: über 100 mg/dl. Eine Diabetes-Erkrankung kann schon vorliegen, muss aber nicht.
  • Erhöhte Blutfettwerte: nüchtern mehr als 150 mg/dl (Triglyceride) und ein erniedrigtes HDL-Cholesterin: unter 50 mg/dl (Frauen) bzw. 40 mg/dl (Männer)
  • Blutdruck: langfristig über 130/85 mmHg

Wie stark sinkt die Lebenserwartung beim Tödlichen Quartett?

Beim Metabolischen Syndrom ist der Stoffwechsel meist langjährig gestört. Das wirkt sich nicht nur auf die Augen, Nieren und Nerven, sondern vor allem negativ auf das Herz-Kreislauf-System aus. Wurde ein Metabolisches Syndrom diagnostiziert, verringert sich die Lebenserwartung stark: um 10 bis 15 Jahre

Therapie

Das primäre Ziel der Therapie des metabolischen Syndroms ist die Prävention von Folgeerkrankungen. Hierfür muss das bestehende Übergewicht reduziert werden. Zwei Ansätze sind hier von Bedeutung: eine Ernährungsumstellung und ausreichend Bewegung. Beides sorgt dafür, dass alle 4 Krankheitsbilder des tödlichen Quartetts verringert werden.

Therapie: Ernährungsumstellung

Beim metabolischen Syndrom ist es wichtig, das komplette Essverhalten dauerhaft anzupassen. Vor allem das regelmäßige Essen spielt hier eine wichtige Rolle. Empfohlen werden nicht mehr als drei Mahlzeiten am Tag, wobei auch auf Zwischenmahlzeiten und Snacks verzichtet werden sollte. So hat der Insulinspiegel die Möglichkeit, wieder zu sinken.


Auf (schlechte) Kohlenhydrate sollte bei der Ernährung verzichtet werden. Vor allem Süßigkeiten und einfache Kohlenhydrate (Nudeln, Reis, Weißbrot, Fast Food) lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und rasch wieder abfallen. Der Insulinspiegel schwankt dadurch stark und es kommt häufig zu Heißhungerattacken. Komplexeballaststoffreiche Kohlenhydrate, wie sie in Vollkornprodukten und Gemüse vorliegen, gehen langsam in den Stoffwechsel über und halten länger satt.


Auch Proteine sorgen für einen langen Sättigungseffekt. Pro Kilogramm Gewicht sollte 1 Gramm Eiweiß täglich konsumiert werden. Milchprodukte, Eier und Fisch sind hier gute Proteinquellen.


Auf hochwertige Fette aus Fisch und Pflanzen sollte keinesfalls verzichtet werden. Sie sind Aromaträger, sättigen und versorgen den Körper mit wichtigen Nährstoffen.

Therapie: Bewegung

Neben der Ernährung ist auch die körperliche Aktivität ein wichtiger Teil der Behandlung. Im besten Fall sollte man sich 5x die Woche für 30 Minuten betätigen. Dabei geht es nicht nur um Sport, sondern vor allem um die Bewegung auch mehr in den Alltag zu integrieren: Treppensteigen statt Aufzug, Fahrrad statt Auto oder regelmäßiges Spazierengehen. Jegliche Form der Aktivität wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus.


Bewegung wirkt unterstützend beim Abnehmprozess. Zwar spielt die Ernährung die übergeordnete Rolle, um überschüssige Pfunde loszuwerden. Aber die regelmäßige körperliche Aktivität fördert den Prozess und hilft beim langfristigen Gewichtsverlust. Außerdem wirkt sich Sport positiv auf die allgemeine Gesundheit aus und wirkt so optimal gegen das Tödliche Quartett. Das Risiko für Folgeerkrankungen und Komplikationen wird gesenkt. Das gilt vor allem für Diabetes Typ 2.

Therapie: Medikamente

Wenn die Krankheit schon weiter fortgeschritten ist und erste Folgeerkrankungen bereits eingetreten sind, ist oft eine zusätzliche medikamentöse Behandlung notwendig. Beispielsweise müssen erhöhte Blutdruck- oder Blutzuckerwerte medikamentös therapiert werden. Auch der erhöhte Cholesterinspiegel kann mit Arzneimitteln gut behandelt werden. Statine und Fibrate helfen dabei, die schlechten Trigylceride zu senken und gleichzeitig das gute HDL zu erhöhen. 

Prävention

Hauptursache für die Entstehung eines Metabolischen Syndroms ist eine ungesunde Lebensweise. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt und sich ausreichend bewegt, kann das Tödliche Quartett weitgehend vermeiden. Die Ernährung und Sport können die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Typ 2 gut vorbeugen.


QUELLEN

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  • DAZ. (2006). Metabolisches Syndrom: Prävention verhindert Typ-2-Diabetes. DAZ, 44, 42.
  • Eckel, R.H., Alberti, K.G.M.M., Grundy, S.M. & Zimmet, P.Z. (2010). The metabolic syndrome. The Lancet, 375(9710), 181-183. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(09)61794-3
  • Eisenlohr, H. (2005). Metabolisches Syndrom. Internist 46, 57–68. https://doi.org/10.1007/s00108-004-1327-z
  • Piper, W. (2013). Innere Medizin (2. Auflage). Springer.
  • Samson, S. & Garber, A.J. (2014). Metabolic Syndrome. Endocrinology and Metabolism Clinics, 43(1), 1-23. 
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  • The role of metabolic syndrome in heart failure. https://academic.oup.com/eurheartj/article/36/39/2630/2398326?login=true. Abgerufen am 09.08.2023.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

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