Keine Abnahme trotz Kaloriendefizit: Bin ich krank?

REDAKTION, 08. AUGUST 2024

Keine Abnahme Krankheit

Wenn man nicht abnehmen kann, könnte eine Krankheit dahinter stecken 

Mehr als die Hälfte der Deutschen ist übergewichtig. Das geht aus einer Untersuchung des Robert Koch-Instituts aus dem Jahr 2019/2020 hervor, bei der rund 54% der Erwachsenen Deutschen als übergewichtig gelten. Die Zahlen sind erschreckend, da ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen abnehmen möchten. Doch bei manchen klappt es einfach nicht, trotz Kaloriendefizit, Sport und gesunder Ernährung. Aber an was kann das liegen? Steckt vielleicht sogar eine ernstzunehmende Krankheit hinter dem ausbleibenden Gewichtsverlust? Wir sind der Frage auf den Grund gegangen.

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Wie funktioniert Abnehmen?

Ist unsere Kalorienzufuhr stetig größer als unser Kalorienverbrauch, nehmen wir Menschen an Gewicht zu und befinden uns im Kalorienüberschuss. Das Gleiche gilt im Umkehrschluss für das Abnehmen: Wer abnehmen möchte, muss sich für einen längeren Zeitraum in einem Kaloriendefizit befinden. Das bedeutet, dass man weniger zu sich nehmen muss, als der Körper am Tag verbraucht.


Den Grundumsatz des Körpers kann man dabei über verschiedene kostenlose Rechner im Internet bestimmen lassen. Es gibt heutzutage auch Apps, die das benötigte Kaloriendefizit für eine gesunde Abnahme berechnen können. Von einem gesunden Kaloriendefizit spricht man bei einem Defizit von etwa 300 - 400 Kalorien am Tag. Ein größeres Defizit wird nicht empfohlen, da der Körper ansonsten zu wenig Energie bekommt, was beim Abnehmen tatsächlich auch von Nachteil sein kann. Verbrennt man beim Sport zusätzlich Kalorien, kann man logischerweise auch mehr essen. Die Hauptsache ist, dass ein Kaloriendefizit bis maximal 400 Kalorien eingehalten wird.

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Welche Krankheiten können hinter der ausbleibenden Abnahme stecken?

Viele Menschen halten sich an ihr Kaloriendefizit, essen ausgewogen, bewegen sich im Alltag und nehmen dennoch nicht ab. An was kann das liegen? Viele machen sich dann Sorgen und stellen sich die Frage, ob vielleicht eine Krankheit hinter der ausbleibenden Abnahme stecken kann. Besonders wenn die Gewichtszunahme sehr stark in kurzer Zeit und bei gleichbleibender Ernährung und Bewegung auftritt, kann dies ein Indiz für eine Krankheit sein und sollte ärztlich abgeklärt werden. Tatsächlich gibt es einige Krankheiten, die eine Gewichtsabnahme verhindern können:

Schilddrüsenunterfunktion

Eine der häufigsten Krankheiten, die eine Gewichtszunahme verursachen und eine Gewichtsabnahme verhindern, ist die Schilddrüsenunterfunktion. Bei dieser Erkrankung produziert der Körper zu wenig Schilddrüsenhormone und der Stoffwechsel wird heruntergefahren. Die Gefahr der Schilddrüsenunterfunktion ist, dass sich der Fettanteil auch im Blut erhöht. So kann es zu Gefäßablagerungen und im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt kommen. Glücklicherweise gibt es aber Medikamente, welche die Schilddrüsenhormone gut ersetzen können.

Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom)

Das Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom) stellt eine der häufigsten Ursachen für Übergewicht dar. Begleitsymptome sind Übergewicht, Haarausfall, männliche Körperbehaarung, Akne und unregelmäßige Blutungen sind für betroffene Frauen eine enorme mentale Belastung. Das PCOS ist eine hormonelle Erkrankung, bei der übermäßig viele männliche Hormone vom Körper gebildet werden.

Bakterien im Darm

Darmbakterien können das Gewicht maßgeblich beeinflussen. Bakterien, die Serotonin produzieren, kurbeln die Fettproduktion an, sodass man an Gewicht zunimmt. Wenn ein Rezeptor mit dem Namen TLR5 fehlt, kommt es auch zu Übergewicht und die Gewichtsabnahme bleibt aus, trotz einem Kaloriendefizit.

Cushing Syndrom

Das Cushing Syndrom wird durch eine übermäßige Produktion des Hormons Cortisol verursacht. Auslöser für die Krankheit können Cortisol produzierende Tumore oder eine Behandlung mit Cortison sein. Die Symptome sind ähnlich wie bei PCOS, wobei eine starke Gewichtszunahme im Gesicht und am Körperstamm charakteristisch ist. Die überschüssige Produktion von Cortisol bei der Krankheit kann ausschlaggebend für eine ausbleibende Gewichtsabnahme trotz Kaloriendefizit sein.

Lipödem

Das Lipödem ist eine schmerzhafte Fettverteilungsstörung und betrifft hauptsächlich Frauen. Charakteristisch für ein Lipödem ist ein meist schlanker Körper mit unverhältnismäßig viel Fett an Beinen, Po und Armen. Ein Lipödem geht meist mit starken Schmerzen und einer Neigung zu blauen Flecken einher. Das Fettgewebe vermehrt sich bei der Krankheit krankhaft und auch viel Sport und ein großes Kaloriendefizit können oft nicht viel bewirken. Neben den Schmerzen kommt oft noch ein Spannungsgefühl hinzu, da ein Lipödem auch Wassereinlagerungen begünstigt. Meist ist ein Lipödem genetisch oder hormonell bedingt, Medikamente gibt es derzeit leider noch keine. Lymphdrainagen, Entstauungstherapien und eine radikale Ernährungsumstellung können helfen, aber das krankhafte Fett nicht komplett entfernen. Die einzige Lösung ist eine Liposuktion, bei der das krankhafte Fettgewebe entfernt wird.

Psychische Erkrankungen

Je nach Ausprägung der Krankheit können Depressionen dafür sorgen, dass man mehr isst und zunimmt. Man betreibt dann sogenanntes “Frustessen”. Auch die Essstörung Binge-Eating zählt zu den psychischen Erkrankungen und führt dazu, dass man nicht abnimmt. Betroffene nehmen dann große Mengen Essen zu sich, können die Menge an Essen gar nicht mehr kontrollieren und essen über ihren Hunger hinaus, teilweise bis ihnen schlecht wird.

Welche weiteren Ursachen können das Abnehmen verhindern?

Hinter einer ausbleibenden Abnahme trotz Kaloriendefizit muss nicht immer direkt eine Krankheit stecken. Es kann auch an Dingen liegen, die man ändern kann. Findet man die Ursache für den ausbleibenden Gewichtsverlust, kann man definitiv leichter dagegen vorgehen. Folgende Ursachen können neben einer Krankheit das Abnehmen verhindern:

Stress

Unter ständigem Stress schüttet der Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol aus. Dieses Hormon sorgt für eine Fettansammlung am Bauch, den sogenannten “Stressbauch”. Auch der Stoffwechsel wird negativ beeinflusst und man hat ein verstärktes Hungergefühl.

Schlafmangel

Wenn das Gewicht ohne erkennbare Ursache zunimmt oder das Abnehmen nicht funktioniert, können ein Schlafmangel und Schlafstörungen eine Rolle spielen. Schlafmangel senkt das Hormon Leptin, das für die Regulierung des Stoffwechsels und des Hungergefühls verantwortlich ist. Gleichzeitig produziert ein erschöpfter Körper mehr Ghrelin, das den Appetit steigert. Das Hormon, welches den Hunger reguliert und hemmt, wird also abgebaut, während der Appetit durch die Zunahme des verantwortlichen Hormons angeregt wird.

Hormonelle Schwankungen

Auch hormonelle Schwankungen während des weiblichen Zyklus, der Einnahme von Verhütungsmitteln oder der Wechseljahre können das Abnehmen verhindern. Viele Frauen verspüren vor der Periode oder während des Eisprungs vermehrten Hunger oder Appetit, so kann es während der Periode zu vorübergehender Gewichtszunahme kommen. Zudem können Hormonschwankungen Wassereinlagerungen verursachen, die ebenfalls das Gewicht erhöhen. In den Wechseljahren geben die Eierstöcke allmählich ihre Funktion auf, und die Produktion von Östrogenen reduziert sich. Das Verhältnis von Testosteron zu Östrogenen verändert sich, was zu einer Umverteilung des Fettgewebes führen kann. Auch die Wirkung der Hormone auf die Stoffwechselaktivität ändert sich.

Medikamente

Auch einige Medikamente können dafür sorgen, dass man kein Gewicht verlieren kann oder zunimmt. Besonders Psychopharmaka wie Antidepressiva oder Neuroleptika führen bereits nach kurzer Zeit zu einer starken Gewichtszunahme. Das entzündungshemmende Medikament Cortison regt beispielsweise den Appetit an und führt zu Wassereinlagerungen. Auch Medikamente gegen Bluthochdruck, Diabetes, Migräne und Betablocker erschweren eine Gewichtsabnahme massiv.

Versteckte Kalorien

Viele Menschen zählen Kalorien, um abzunehmen, entweder selbstständig oder mithilfe einer App. Aber oft vergisst man einige Kalorien mit einzuberechnen und überschreitet durch die versteckten Kalorien unwissend und ausversehen das Kaloriendefizit und befindet sich sogar vielleicht in einem Kalorienüberschuss, was kontraproduktiv wäre. So verstecken sich hinter einem Esslöffel Olivenöl etwa 130 Kalorien. Oftmals bereitet man eine eigentlich gesunde Mahlzeit mit Öl zu und hat direkt etwa 300 versteckte Kalorien zu sich genommen. Das Gleiche gilt bei Getränken wie Softdrinks, Säften oder Smoothies. Auch hier darf man die Kalorien nicht unterschätzen. Auch manches Obst oder Gemüse, wie eine Banane oder eine Avocado, haben eine Menge Kalorien. Wer Kalorien zählt, sollte hier also genau aufpassen, denn sonst kann man sich unwissend das Kaloriendefizit zerstören und nimmt nicht ab.

Wassereinlagerungen

Auch Wassereinlagerungen können der Grund dafür sein, weshalb man keinen Abnehmerfolg hat. Bei zu viel Stress, Schlafmangel, Lebensmittel mit zu viel Salz, Alkohol, Krankheiten oder Medikamenten tendiert der Körper dazu, vermehrt Wasser einzulagern. Dadurch nimmt das Gewicht auf der Waage zu und man hat Probleme beim Abnehmen.

Wie kann man es schaffen, abzunehmen?

Wenn man abnehmen möchte, ist ein gesundes Kaloriendefizit das A und O. Auch regelmäßige Bewegung ist notwendig, um das Kaloriendefizit zu erhöhen, Muskeln aufzubauen und Fett zu verbrennen. Nimmt man trotz alledem nicht ab, kann es von Vorteil sein, einen Arzt aufzusuchen, um abklären zu lassen, ob eine Krankheit hinter dem ausbleibenden Gewichtsverlust steckt. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, dann muss man an anderen Stellen ansetzen.


  • Steht man unter Stress, muss man den Auslöser ausfindig machen und einen Weg finden, damit gelassener umzugehen. Manchmal erfordert dies auch drastischere Maßnahmen, wie einen Job- oder Ortswechsel. Stress zu reduzieren kann auch dabei helfen, einen Schlafmangel zu beseitigen.

  • Auch Nahrungsergänzungsmittel, wie Vitalrin Sonnenkomplex, können beim Abnehmen helfen. Der Stoffwechsel kann angekurbelt werden und Heißhungerattacken und das Hungergefühl können reduziert werden.

  • Eine ausgewogene Ernährung ist ebenfalls sehr wichtig, denn Ballaststoffe, Gemüse und Proteine halten länger satt und haben weniger Kalorien als beispielsweise zuckerhaltige Lebensmittel. Dazu gehört auch das Trinken von viel Wasser oder ungesüßtem Tee, um einerseits Kalorien einzusparen und auf der anderen Seite ist der Magen durch ein Glas Wasser vor dem Essen schneller voll und das Sättigungsgefühl stellt sich früher ein.

Fazit

Wer trotz Kaloriendefizit, gesunder Ernährung und Sport nicht abnehmen kann, sollte ärztlich abklären lassen, ob eventuell eine Krankheit dahinter steckt. Besonders wenn noch andere Symptome auftreten, ist eine Untersuchung sinnvoll. Aber auch Gründe wie Schlafmangel, Stress oder versteckte Kalorien können Schuld daran sein, dass sich die Zahl auf der Waage nicht verändert. Diese Faktoren sind selbstverständlich leichter zu beseitigen als eine Krankheit. Mit einer ausgewogenen Ernährung, einer ärztlichen Untersuchung, Nahrungsergänzungsmitteln und Sport sollte das Abnehmen allerdings endlich klappen.


Haben Sie weitere Tipps zum Abnehmen? Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar!


QUELLEN

  • Journal of Health Monitoring · 2022 7(3), DOI 10.25646/10292, Robert Koch-Institut, Berlin

Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.