Reiterhosen wegtrainieren: 3 einfache Übungen für Zuhause
Reiterhosen wegtrainieren: 3 einfache Übungen für Zuhause
REDAKTION, 16. MAI 2022

Wie kann man die Fettpölsterchen am besten loswerden?
Die sogenannten Reiterhosen gehören zu den typischen Problemzonen der Frau. Dabei halten sich die Fettpölsterchen an den äußeren Oberschenkeln und dem Po oft besonders hartnäckig. Gesundheitlich problematisch wird es, wenn die Reiterhosen mit Schmerzen oder anderen Begleiterscheinungen einhergehen - dann kann es sich um eine krankhafte Fettverteilungsstörung handeln. Erfahren Sie in diesem Artikel nützliche Informationen über die Ursachen und Behandlung der Reiterhosen.

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Was sind Reiterhosen?
Viele Frauen kennen sie: Die unschöne Problemzone an den äußeren Oberschenkeln und dem Po, die oft mit Cellulite einhergeht. Man spricht hier auch von “Reiterhosen”, da die Fettpölsterchen optisch an frühere Reiterhosen erinnern, die am Hüft- und Pobereich nach außen gewölbt waren. Fast nur Frauen sind von den Reiterhosen betroffen, die auch durch ein schwaches Bindegewebe begünstigt werden.
Wie unterscheiden sich Reiterhosen von einem Lipödem?
Beim Lipödem handelt es sich um eine krankhafte Fettverteilungsstörung, die man umgangssprachlich auch als Reiterhosensyndrom bezeichnet. Es kommt zu einer Vermehrung des Fettgewebes an den Extremitäten, vor allem den Beinen. Manchmal sind auch die Arme betroffen. Charakteristisch ist die symmetrische Ausbildung, bei der beide Beine oder beide Arme gleichermaßen vom Lipödem betroffen sind. Zu den typischen Symptomen zählen Spannungsgefühle sowie eine Neigung zu Blutergüssen. Auch Schmerzen treten häufig auf, besonders wenn Druck auf die jeweiligen Stellen ausgeübt wird.
Eine Reiterhose kann eine schwache Form des Lipödems sein. Doch nicht jede Reiterhose ist ein Lipödem. Im Volksmund spricht man für gewöhnlich von Reiterhosen, wenn die Fettverteilung das typische Muster an den Oberschenkeln und am Po ergibt. In den meisten Fällen ist das nicht krankhaft und auch nicht mit Symptomen wie Schmerzen verbunden. Es handelt sich nur um hartnäckige Fettpölsterchen, die oft das Resultat von zu wenig Sport und einer ungesunden Ernährung sind. Maßnahmen wie eine Ernährungsumstellung oder viel Sport können gegen die Fettpolster an den Oberschenkeln helfen, die Lipödeme verändert sich dadurch optisch nicht wesentlich. Therapiemöglichkeiten sind hier unter anderem Kompressionsstrümpfe und eine Lymphdrainage.
Welche Ursachen haben Reiterhosen?
Reiterhosen sind nicht nur abhängig von der Ernährung und Sport. Ob eine Frau im Laufe ihres Lebens eine Reiterhose entwickeln wird, hängt vor allem von zwei Faktoren ab.
- Genetik: Wie genau die Fettzellen verteilt sind, wird hauptsächlich durch die Gene bestimmt. Bei einer unregelmäßigen Fettverteilung kommt es dann zu den Problemzonen wie z.B. Reiterhosen. Meistens sind in einer Familie mehrere Familienmitglieder von diesem Fettverteilungsmuster betroffen, wodurch die These gestützt wird, dass die Genetik maßgeblich verantwortlich ist.
- Hormone: Die weiblichen Sexualhormone (Östrogene) sorgen tendenziell für Fettpolster im Bereich der Oberschenkel und des Pos. Das erklärt auch, warum Männer in der Regel nicht von Reiterhosen betroffen sind: Ihre Fettdepots sind anders verteilt und das Fett sammelt sich eher am Bauch. Reiterhosen bilden sich besonders zu Zeiten, in denen es zu hormonellen Veränderungen kommt, wie beispielsweise der Pubertät, der Schwangerschaft oder den Wechseljahren.
Warum haben Frauen mit Reiterhosen oft auch Cellulite?
Reiterhosen zählen zu den typischen Problemzonen einer Frau. Die Veranlagung und die Hormone sind dafür verantwortlich, dass sich das Fett bei manchen Frauen verstärkt an den äußeren Oberschenkeln und am Po ansammelt. Sind die Reiterhosen nicht so stark ausgeprägt, nennt man das oft auch einfach den “Birnen-Typ”. Doch warum sind Frauen mit Reiterhosen oft auch von Cellulite betroffen?
Cellulite entsteht hauptsächlich durch Fettläppchen, die sich in der Unterhaut befinden und mit zunehmendem Alter immer weiter ausbreiten. Begünstigt werden die Dellen besonders durch ein schwaches Bindegewebe - wie auch die Reiterhosen. Auch die Genetik und der Hormonhaushalt spielen bei der Entstehung von Cellulite eine tragende Rolle. Aufgrund der vermehrten Pölsterchen kommt es also oft zu Reiterhosen und auch Cellulite.
Reiterhosen loswerden: Was kann man selbst tun?
Sind die sichtbaren Pölsterchen nicht mit Druckempfindlichkeit oder Beschwerden wie müden Beinen verbunden, handelt es sich wahrscheinlich nicht um Lipödeme. Das heißt auch, dass man die hartnäckigen Fettpolster an den Oberschenkeln und dem Po mit einigen Tipps und Übungen auch loswerden kann!
Reiterhosen loswerden mit Sport: 3 effektive Übungen & die besten Sportarten
Zwar sind Reiterhosen meistens genetisch und hormonell bedingt, doch werden sie besonders durch einen Bewegungsmangel gefördert. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass sie sich zu einem bestimmten - wenn auch geringen- Grad wegtrainieren lassen. Zwar lässt sich nicht an bestimmten Stellen gezielt Fett abbauen, jedoch kann ein effektives Training dazu beitragen, den gesamten Körperfettanteil zu verringern und Muskeln aufzubauen, die die Fettpolster schmelzen lassen. Vor allem das Ausdauertraining hilft bei der Fettverbrennung und kann sämtliche Fettdepots verkleinern. Sportarten, die viele Kalorien verbrennen sind z.B. Radfahren, Schwimmen oder Joggen. Ergänzend sollte man muskelstärkende Übungen durchführen. Nicht nur das gezielte Krafttraining der Oberschenkel-, Gesäß- und Hüftmuskulatur sorgt dafür, dass die Reiterhosen wegtrainiert werden. Allgemein sorgt mehr Muskelmasse dafür, dass der Körper mehr Kalorien verbrennt und die Fettpolster verschwinden.
3 effektive Grundübungen für schöne, straffe Beine wollen wir nun vorstellen. Auf YouTube findet man außerdem zahlreiche Videos mit Anleitungen für ein effektives Bein- und Potraining gegen die Reiterhosen.
- Ausfallschritte (Lunges): Ausfallschritte zählen zu den klassischen Übungen, die beim Beintraining nicht fehlen sollten. Sie trainieren den Beinstrecker (vordere Oberschenkelmuskulatur), den Beinbeuger (hintere Oberschenkelmuskulatur) sowie den großen Gesäßmuskel.
Man steht gerade und hat die Beine hüftbreit auseinander. Dann macht man einen Ausfallschritt nach vorne. Dabei geht man so tief hinunter, dass das vordere Bein in einem 90 Grad Winkel zum Boden steht und das hintere Bein fast den Boden berührt. Diese Position kurz halten, wieder nach oben gehen und mit dem anderen Bein wiederholen. Dabei 3x 20 Wiederholungen pro Seite durchführen. - Eseltritt (Donkey Kicks): Auch die Donkey Kicks sollten Inhalt des Beintrainings sein. Sie trainieren die gesamten Pomuskeln und stärken sowohl den Rumpf, als auch die Oberschenkel.
Ausgangsposition ist der Vierfüßlerstand. Die Arme sind durchgestreckt auf Schulterhöhe. Nun wird abwechselnd das linke und das rechte Bein angehoben, sodass der Oberschenkel den Rumpf nach hinten verlängert. Der Unterschenkel ist angewinkelt und die Fußsohle zeigt zur Decke. Nun kickt man mit der jeweiligen Fußsohle in Richtung Decke. Die Übung wird pro Seite 3x mit je 10 Wiederholungen durchgeführt. - Seitliches Beinheben: Das seitliche Beinheben trainiert die äußere Oberschenkelmuskulatur (Abduktoren). Dabei liegen beide Beine seitlich übereinander. Das oben liegende Bein wird angehoben, in der höchsten Position kurz gehalten und wieder abgesenkt. Jede Seite wird ungefähr 10x wiederholt. Für einen größeren Effekt kann man auch eine Gewichtsmanschette an den Fußgelenken positionieren.
Reiterhosen loswerden mit gesunder Ernährung
Wer seine Reiterhose loswerden möchte, ist nicht nur mit Fitnessübungen und Ausdauersport gut beraten. Neben dem regelmäßigen Workout sollte man vor allem auch die Ernährung anpassen. Wenn man ein Kaloriendefizit erreicht, der Körper also mehr Kalorien verbraucht als ihm in Form von Nahrung zugeführt werden, nimmt man ab und die Reiterhosen werden kleiner. Kalorienzählen ist hier hilfreich, besonders da das Defizit auch nicht zu groß sein darf - das behindert den Muskelaufbau und fährt den Stoffwechsel herunter. Eine ausgewogene Ernährung sollte täglich genügend Obst und Gemüse sowie komplexe Kohlenhydrate (z.B. Vollkornprodukte) enthalten. Verzichten sollte man lieber auf Alkohol, Zucker und Fertigprodukte. Der übermäßige Verzehr fördert hier die Entstehung von Fettpolstern an Hüfte und Co.
Reiterhosen entfernen lassen
Manche Frauen werden die Reiterhosen trotz gesunder Ernährung und genügend Sport einfach nicht los. Insbesondere, wenn die Problemzone als große Belastung empfunden wird, empfiehlt sich die Möglichkeit der medizinischen Behandlung. Auch bei einem Lipödem ist der Gang zum Arzt empfehlenswert, um die Beschwerden gezielt zu lindern. Zu den Möglichkeiten zählen neben der Fettabsaugung auch Lipomassagen oder die Kältetherapie. Die individuelle Beratung ist hier sinnvoll, um die passende Therapie zu finden.
Reiterhosen entfernen lassen: Fettabsaugung
Die Fettabsaugung (Liposuktion) ist besonders bei Frauen sinnvoll, die abgesehen von den Reiterhosen sehr schlank sind. Bei der Behandlung wird eine Lösung in das Unterhautfettgewebe gespritzt, die die Fettzellen lockert. Mit einer Pumpe oder Spritze werden diese dann abgesaugt. Nach der Liposuktion muss die Patientin für sechs Wochen Kompressionswäsche tragen. Durch den Eingriff werden die Reiterhosen effektiv entfernt und Symptome wie Schmerzen gelindert. Es ist jedoch bislang unklar, ob die Fettzellen vollständig zerstört werden oder sich mit der Zeit neu bilden können.
Die Kosten unterscheiden sich deutlich und liegen im Bereich von bis zu 3.500 Euro. Liegt ein Lipödem vor, werden die Kosten für die Fettabsaugung unter bestimmten Voraussetzungen übernommen.
Reiterhosen entfernen lassen: Lipomassage
Sind die Fettpolster nur leicht ausgeprägt, kann auch eine sogenannte Lipomassage helfen. Die Massage mit einem speziellen Gerät gelangt bis tief ins Gewebe und die Haut wird dadurch gestrafft. Nicht nur Cellulite, sondern auch die Reiterhose lässt sich so mildern.
Reiterhosen entfernen lassen: Kältetherapie
Bei der Kältetherapie bzw. Kryolipolyse werden die Fettzellen mit gezielter Kälte behandelt, wodurch sie absterben. Die Behandlung ist gut für kleine Fettpölsterchen geeignet, bei den Reiterhosen hilft sie dadurch auch nur eingeschränkt. Das Ergebnis ist meist nach ungefähr 8 Wochen sichtbar.
Fazit: Reiterhosen loswerden - so klappt's!
Reiterhosen zählen zu den typischen Problemzonen der Frau. Die hartnäckigen Fettpolster an den Oberschenkeln und dem Po sind überwiegend genetisch und hormonell bedingt. Das heißt jedoch nicht, dass man mit einer ausgewogenen Ernährung und genügend Sport dazu beitragen kann, dass die Reiterhosen geringer werden. Bei schwach ausgeprägten Reiterhosen kann auch die Lipomassage oder die Kältetherapie genutzt werden. In starken Fällen und auch dann, wenn die Reiterhosen Ausprägung eines Lipödems sind, kann nur die Fettabsaugung helfen.
QUELLEN
- Sattler, G., Bergfeld, D. & Sommer, B. (2004). Liposuktion. Hautarzt, 55, 599-604. DOI: 10.1007/s00105-004-0762-z.
- Schingale, F-J. (2013). Das Lipödem. Zeitschrift für Komplementärmedizin, 5(4), 18-21. DOI: 10.1055/s-0033-1351378
- Liposuction for the Treatment of Lipedema: A Review of Clinical Effectiveness and Guidelines. https://europepmc.org/article/nbk/nbk545818?report=printable&client=bot&client=bot. Abgerufen am 09.08.2023.

Natalja Felsing
Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.