Hoher Cholesterinspiegel mit 30: Wert senken durch Ernährung?

REDAKTION, 29. JUNI 2021 | AKTUALISIERT AM 08.12.2023

Hoher Cholesterinspiegel mit 30 Herzinfarkt

Wie gefährlich ist ein hoher Cholesterinspiegel mit 30?

In einer Welt, die von geschäftigen Lebensstilen und ständigem Stress geprägt ist, neigen viele Leute dazu, regelmäßige Gesundheitskontrollen erst im fortgeschrittenen Alter in Betracht zu ziehen. Doch zunehmend rückt eine alarmierende Frage in den Fokus: Kann ein hoher Cholesterinspiegel bereits in jungen Jahren eine unterschätzte Bedrohung für das Herz darstellen? Mit 30 Jahren denken die meisten Menschen selten an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber neue Forschungsergebnisse und veränderte Lebensgewohnheiten werfen die Frage auf, ob der Cholesterinspiegel nicht nur ein Anliegen für die ältere Bevölkerung ist. In diesem Artikel erkunden wir, warum ein hoher Cholesterinspiegel bei jungen Erwachsenen möglicherweise ein ernstzunehmendes Risiko für die Herzgesundheit darstellt und welche Schritte unternommen werden können, um diese potenzielle Gefahr zu mindern.

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Was ist Cholesterin?

Dass ein hoher Cholesterinwert ungesund ist, hat sicher schon jeder oft gehört. Doch was genau ist Cholesterin überhaupt?


Bei Cholesterin (oder auch Cholesterol) handelt es sich um ein Fettmolekül, das ein wichtiger Bestandteil der Zellmembran und ein essentieller Baustein von Hormonen wie den Geschlechtshormonen ist. Zudem sind Blutfette notwendig für verschiedene Stoffwechselvorgänge, vor allem im Gehirn.


Cholesterin setzt sich aus dem so genannten HDL (high density lipoproteine) und des LDL-Cholesterins (low density lipoproteine) zusammen. Darunter versteht man 2 Arten von Lipoproteinen, die als Transportmittel für das Cholesterin dienen. Da das Blut hauptsächlich aus Wasser besteht und Cholesterin ein Fettmolekül ist, wird es von diesen Lipoproteinen für einen besseren Transport umschlossen. Deshalb spricht man auch von Blutfett im Zusammenhang von Cholesterin.


Den Großteil des benötigten Cholesterins stellt der Körper selbst her, und zwar in der Leber. Rund ein Viertel wird mit der Nahrung aufgenommen.


Nun ist klar, dass Cholesterin unverzichtbar für den Erhalt der Körperfunktionen ist. Doch sobald das Verhältnis zwischen Bildung und Abbau von Cholesterin aus dem Gleichgewicht gerät, kann das negative Auswirkungen haben.

Welcher Cholesterin-Wert ist normal?

Der Obergrenze des Cholesterinspiegels liegt für das Gesamtcholesterin bei 200 mg/dl. Der Grenzwert für den LDL-Cholesterinwert wurde auf 116 mg/dl festgesetzt.


Im Schnitt liegen die Werte eines deutschen Bundesbürgers über dieser Grenze. Das bedeutet, dass das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht ist. Damit lässt sich unter anderem auch der Herzinfarkt als eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland erklären.

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Was sind die Ursachen für einen erhöhten Cholesterinspiegel mit 30?

Wer mit 20 oder 30 bereits einen erhöhten Cholesterinwert aufweist, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit die genetische Veranlagung dafür. Diese sorgt dafür, dass man anfälliger für erhöhte Blutfettwerte ist. Oft sind es aber auch Erkrankungen oder ein ungesunder Lebensstil, die hohe Cholesterinwerte verursachen. Die häufigsten Ursachen für einen erhöhten Cholesterinwert sind:

Ungesunde Ernährung

Eine fetthaltige und ungesunde Ernährung, die vor allem zu viele gesättigte und zu wenig ungesättigte Fettsäuren aufweist. Dadurch ist der körpereigene Fettstoffwechsel überfordert und das überschüssige Cholesterin kann nicht mehr schnell genug aus dem Körper ausgeschieden werden. Normalerweise tritt das vorübergehend auf, doch wer sich dauerhaft ungesund ernährt, macht den erhöhten Wert zu einem Dauerzustand und zu einer gesundheitlichen Gefahr. Dies steht außerdem häufig in Verbindung mit Übergewicht bzw. Adipositas.

Schilddrüsenunterfunktion

Eine Schilddrüsenunterfunktion verzögert ebenfalls den Abbau von Cholesterin. Der Mangel an Schilddrüsenhormonen führt dazu, dass weniger Fett aus dem Blut in die Leber transportiert und verstoffwechselt wird. Dazu nimmt der Cholesterinanteil im Blut zu.

Diabetes

Auch Erkrankungen wie Diabetes spielen eine Rolle bei erhöhten Blutfettwerten in jungen Jahren. Nicht nur ältere Menschen sind von Diabetes betroffen. Insbesondere bei Diabetikern, die nicht richtig eingestellt sind, können sich die LDL-Werte im Blut anhäufen und den Cholesterinspiegel steigern.

Medikamente

Eine weitere Ursache für erhöhte Cholesterinwerte mit 30 kann die Einnahme von Medikamenten oder hormonellen Verhütungsmittel wie z.B. der Antibabypille sein. Diese kann die körpereigene Fähigkeit, den Blutfettanteil zu regulieren, stören und somit zu einem Anstieg von Cholesterin führen.

Genussmittel

Der regelmäßige Konsum von Alkohol und Nikotin stellt ebenfalls ein Risiko für einen hohen Cholesterinwert bei jungen Erwachsenen dar. Nikotin setzt Stoffwechselprozesse in Gang, die den Anteil an Fettsäuren bzw. Cholesterin im Blut steigern.

Stress

Ein weiterer Zusammenhang besteht zwischen chronischem Stress und hohen Cholesterinwerten. Bei Stress stellt der Körper Fettsäuren und Glucose zur Energiegewinnung zur Verfügung. Um diese Stoffe zu verarbeiten, schüttet die Leber vermehrt LDL-Cholesterin aus. Weiterhin gehen Wissenschaftler davon aus, dass Stress den Abbau von Cholesterin hemmt.

Genetik

Die genetisch bedingte Ursache hat die Bezeichnung familiäre Hypercholesterinämie. Die Anzahl der vererbten Hypercholesterinämie beträgt ganze 30 % aller Patienten mit zu hohen Cholesterinwerten und kann bereits im Kindesalter auftreten. Durch Veränderungen im Erbgut ist der Fettstoffwechsel bzw. der Cholesterinabbau gestört, wodurch es schon in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter zu einem erhöhten Cholesterinspiegel kommen kann.

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Mit welchen Symptomen äußert sich ein erhöhter Cholesterinwert?

Wer mit 30 bereits einen erhöhten Cholesterinwert aufweist, wird das ohne eine Blutanalyse nicht herausfinden. Erhöhte Blutfettwerte weisen an sich keine Symptome auf, anhand derer man das Problem identifizieren könnte.


Symptome bzw. Beschwerden treten erst nach längerer Zeit auf. Dabei handelt es sich dann aber um Folgeschäden des dauerhaft erhöhten Cholesterinwerts.

Sind Männer oder Frauen mehr gefährdet?

Um die Höhe des Risikos junger Erwachsener einzuordnen, wurde eine Studie durchgeführt. Dabei kamen folgende Ergebnisse heraus:


  • Frauen unter 45, niedrige Cholesterinwerte: Frauen unter 45 Jahren ohne Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Rauchen, Diabetes, Übergewicht) und mit niedrigen Cholesterinwerten (Non-HDL Cholesterin unter 2,6 mmol/Liter) haben ein Risiko von 5,7%, bis zum 75. Geburtstag eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen.

  • Frauen unter 45, hohe Cholesterinwerte: Frauen unter 45 Jahren mit Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Rauchen, Diabetes, Übergewicht) und mit hohen Cholesterinwerten (Non-HDL Cholesterin mindestens 5,7 mmol/Liter) haben ein Risiko von 24,1 %, bis zum 75. Geburtstag eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen.

  • Männer unter 45, niedrige Cholesterinwerte: Männer unter 45 Jahren ohne Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Rauchen, Diabetes, Übergewicht) und mit niedrigen Cholesterinwerten (Non-HDL Cholesterin unter 2,6 mmol/Liter) haben ein Risiko von 11,8 %, bis zum 75. Geburtstag eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen.

  • Männer unter 45, hohe Cholesterinwerte: Männer unter 45 Jahren mit Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Rauchen, Diabetes, Übergewicht) und mit hohen Cholesterinwerten (Non-HDL Cholesterin mindestens 5,7 mmol/Liter) haben ein Risiko von 43 %, bis zum 75. Geburtstag eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen.


Laut den Ergebnissen sind Männer deutlich gefährdeter, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung aufgrund zu hohen Cholesterinwerten zu bekommen als Frauen.

Wie genau schadet ein hoher Cholesterinwert dem Herzen?

Ein zu hoher Cholesterinspiegel birgt sowohl in jungen Jahren als auch im fortgeschrittenen Alter Gefahren. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass hohe Cholesterinwerte bei jüngeren Menschen ein deutlich höheres Risiko für Herzinfarkte aufweisen. Eine umfangreiche Studie hat gezeigt, dass insbesondere bei hohen Cholesterinwerten das Risiko für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt im Verlauf der nächsten 30 Jahre deutlich erhöht ist. Das Tückische hierbei ist, dass die erhöhten Werte lange unentdeckt und damit unbehandelt bleiben.


Befindet sich aus verschiedenen Gründen zu viel Cholesterin im Blut, lagert sich dieses über Jahre hinweg in den Arterien ab. Zusätzlich sammeln sich in den Gefäßwänden Fette, Blutbestandteile, Gewebe und andere Abbauprodukte an, die die Gefäße immer enger werden lassen. Man spricht nun von Arteriosklerose oder auch Gefäßverkalkung. Als Folge fließt weniger Blut durch die Gefäße, was eine Mangelversorgung der Organe hervorrufen kann.


Im Gehirn führt das zu Verwirrtheitszuständen, Schwindel oder Gedächtnisverlust. Bildet sich hier ein Verschluss aufgrund von Cholesterinablagerungen, kann das einen Schlaganfall auslösen. Sind die Nieren betroffen, wird ihre Funktion eingeschränkt, was im schlimmsten Fall zum endgültigen Versagen führt. Und auch in den Gliedmaßen machen sich die verengten Gefäße mit Schmerzen bemerkbar.


Eine besonders große Gefahrenquelle stellen die Herzkranzgefäße dar. Die Durchblutungsstörungen rufen eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Blut hervor.

Wie kann man mit der Ernährung den Cholesterinspiegel senken?

Wurde ein zu hoher Cholesterinspiegel festgestellt, muss man an seinem bisherigen Lebensstil etwas ändern. Die wohl “einfachste” und wirksamste Maßnahme ist eine Ernährungsumstellung. Auch Hausmittel können den Cholesterinspiegel senken.

Ernährung anpassen

lebensmittel mit viel cholesterin

Eine wichtige Stellschraube bietet die Ernährungsweise. In den meisten Fällen ist ein zu hoher Cholesterinspiegel im Alter von 30 auf die übermäßige Aufnahme von gesättigten Fettsäuren zurückzuführen. Diese sind vor allem in tierischen, verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst, Butter, Fleisch, Käse und Schmalz enthalten. Der Verzehr dieser Lebensmittel sollte eingeschränkt werden. Stattdessen empfehlen sich Gemüse, Süßwasserfische mit Omega 3 Fettsäuren, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Bei Übergewicht sollten die überschüssigen Kilos abgenommen werden. Dabei können auch Nahrungsergänzungsmittel wie Vitalrin Sonnenkomplex eingenommen werden.

Hausmittel

Viele Leute setzen auf Hausmittel bei vielen alltäglichen Problemen. Dies ist auch bei einem hohen Cholesterinwert der Fall. Bevor Geld ausgegeben wird, versucht man das Problem mit den Dingen zu beheben, die sowieso schon im Küchenschrank liegen. Folgende Hausmittel kann man ausprobieren, um den Cholesterinwert zu senken:


  • Äpfel: In Äpfeln ist Pektin enthalten, was die LDL-Cholesterinwerte senken kann.
  • Walnüsse: Können die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung verhindern.
  • Knoblauch: Knoblauch hemmt mit seinen Schwefelbindungen die Produktion von Cholesterin.
  • Ingwer: Die Knolle regt die Umwandlung von Cholesterin in Gallensäure an.
  • Grüner Tee: Als natürlicher Cholesterinsenker soll Grüntee die Werte auf pflanzlicher Basis ausbalancieren können.

Wie kann ein hoher Cholesterinspiegel in jungen Jahren gesenkt werden?

Wurde bei einer ärztlichen Untersuchung ein erhöhter Cholesterinwert festgestellt, ist das zunächst noch kein Grund zur Panik. Bleibt dieser Wert in den Folgeuntersuchungen allerdings weiterhin hoch, ist es an der Zeit zu handeln. Folgende Maßnahmen sollten in diesem Fall ergriffen werden, um die Gefahr für eine Arteriosklerose zu reduzieren:

Verzicht auf Nikotin

Zigaretten haben unzählige negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Der Verzicht auf Zigaretten senkt bei erhöhten Cholesterinwerten zumindest die Wahrscheinlichkeit für nikotinbedingte Gefäßverengungen. Dadurch kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt werden.

Regelmäßige Bewegung

Wer sich täglich 30 Minuten bewegt, senkt die Gefahr, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden. Insbesondere bei hohen Cholesterinwerten in jungen Jahren können so die Risikofaktoren für koronare Leiden im Alter niedrig gehalten werden.

Entspannung

Chronische Anspannung steigert das Risiko für hohe Cholesterinwerte - auch bei jungen Menschen. Aus diesem Grund sind regelmäßige Auszeiten und Entspannungstechniken eine wichtige Maßnahme, um die Gefahr für Gefäßverkalkungen und andere stressbedingte Beschwerden zu senken.

Medikamentöse Behandlung

Je nachdem, welche Ursache für den erhöhten Cholesterinspiegel eine Rolle spielt, wird der Einsatz von Medikamenten empfohlen. Speziell bei erblich bedingten, hohen Cholesterinwerten mit 20 oder 30 Jahren können die oben genannten Maßnahmen oftmals keine zufriedenstellende, dauerhafte Senkung bewirken. Die Einnahme von Cholesterinsenkern, wie Statinen, wird bei diesen Patienten empfohlen, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren.

Fazit

Während Herz-Kreislauf-Erkrankungen traditionell mit dem Älterwerden in Verbindung gebracht wurden, verdeutlicht die aktuelle Forschung, dass präventive Maßnahmen bereits in jungen Jahren von entscheidender Bedeutung sind. Die Aufklärung über die Risiken eines erhöhten Cholesterinspiegels sowie die Förderung gesunder Lebensgewohnheiten müssen einen höheren Stellenwert erhalten, um langfristig die Herzgesundheit zu schützen. Ein bewusster Lebensstil, der eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und Stressmanagement einschließt, kann nicht nur das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindern, sondern auch zu einem vitalen und gesunden Lebensstil in jedem Alter beitragen. Die Erkenntnis, dass das Herz bereits in jungen Jahren geschützt werden muss, ist eine Aufforderung zum Umdenken und zur proaktiven Übernahme von Verantwortung für die eigene Gesundheit.


Haben Sie weitere interessante Infos zu hohen Cholesterinwerten? Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar!


QUELLEN

  • https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/erhohtes-cholesterin-in-der-jugend-herzinfarkt-im-alter-10568.php. Abgerufen am 29.06.2021.
  • https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/erhoehte-cholesterinwerte/hintergrund. Abgerufen am 29.06.2021.
  • Michael J. Klag, Daniel E. Ford, Lucy A. Mead, Jiang He, Paul K. Whelton, Kung-Yee Liang, and David M. Levine: Serum Cholesterol in Young Men and Subsequent Cardiovascular Disease. 1993.
  • Application of non-HDL cholesterol for population-based cardiovascular risk stratification: results from the Multinational Cardiovascular Risk Consortium. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31810609/. Abgerufen am 09.08.2023.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.